Die auf einem schmalen, nach drei Seiten steil
abfallenden Höhenrücken, hoch über der Straße, die von Salla über das
Gaberl in das Murtal führt, liegt in etwa 1.000 m Seehöhe die Ruine der
Burg Salla - besser bekannt unter dem Namen Klingenstein. Die kleine Wehranlage
wurde in einem Gebiet, das der Kärntner Herzog Heinrich von Eppenstein
1103 dem Stift St. Lambrecht geschenkt hatte, errichtet. Wann die Burg
erbaut wurde ist ebenso unbekannt, wie auch ihr Bauherr und ihre frühen
Besitzer.
Sie hatte den Übergang über das Gaberl, die
sogenannte Reisstraße zu sichern. Diese wurde erst relativ spät, im 14.
oder 15. Jahrhundert angelegt. Daher ist auch Klingenstein eine für den
österreichischen Burgenbau recht späte Anlage. Möglicherweise wurde die
Burg Salla um 1400 errichtet. Darauf weist zumindest die Mauertechnik
hin. In diesem Fall könnte es sich beim Erbauer um die Grafen von
Montfort gehandelt haben.
Im 16. Jahrhundert
gehörte die Burg jedenfalls der Familie Saurau. Maria Magdalena von
Saurau brachte sie in ihre Ehe mit Ruprecht von Glojach ein. Ihr Verfall
dürfte relativ rasch eingesetzt haben, denn 1629 wird sie bereits als
öde bezeichnet. Damals mussten die protestantisch gesinnten Glojacher
auswandern und ihre Besitzungen verkaufen. Neuer Eigentümer wurde die
Familie Herberstein. Das „öde Schloss“ gelangte 1650 an Leonore Eusebia
Gräfin Wagensperg, die den Besitz ihrer Herrschaft
Greißenegg anschloss. Archäologische Grabungen lassen vermuten, dass ein
schwerer Brand Grund für die endgültige Zerstörung der Burg war. Der
Name „Klingenstein“ scheint erst seit 1834 auf. Die Ruine befindet sich
heute in Privatbesitz. Die viele Jahre stark verfallene Anlage wurde
in den letzten Jahrzehnten von Altbürgermeister Hubert Stiefmann in
mühevoller Handarbeit wieder revitalisiert, sodass sich heute dem
Besucher ein eindrucksvolles Bild der ehemaligen Burganlage bietet.